Gasanschluss statt Biomasse für Bundesgymnasium

Bundesregierung redet von Klimaschutz und macht das Gegenteil

Im Jahr 2005 wurde in Neusiedl am See von der Bioenergie Burgenland auf Wunsch und mit Unterstützung der Stadtgemeinde eine Biomasseheizanlage errichtet und ein Fernwärmenetz mit einer Länge von ca. 7 km gebaut. Mit diesem werden die neuen Wohngebiete in Neusiedl am See versorgt. Auch sämtliche öffentliche Gebäude an der Trasse (Bauhof, Kindergarten, verschiedene Schulen, Hallenbad usw.) wurden, sofern sie nicht sofort angeschlossen wurden, zumindest mit einer Zuleitung versehen. So wurde auch eine Fernwärmeleitung bis in das Heizhaus des Gymnasiums verlegt. Die Finanzierung der Zuleitung erfolgte durch die Bioenergie Burgenland.

Ende letzen Jahres wurde die Bioenergie von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) – sie ist zu einhundert Prozent im Eigentum der Republik Österreich – kontaktiert und ersucht, ein Angebot für einen Fernwärmeanschluss des Gymnasiums in Neusiedl am See zu legen. Die alten Gaskessel im Gymnasium sind offensichtlich kaputt. Jetzt hat sich die BIG für den Ankauf von neuen Erdgaskesseln statt für einen Anschluss an die Biomasseheizanlage entschieden.

Für die Neusiedler Grünen ist das der Beweis, dass die Bundesregierung, allen voran Umweltminister Pröll, zwar gerne vom Klimaschutz und dem Ausbau erneuerbarer Energie redet, aber wenn es drauf ankommt, anders handelt. „Von Klimaschutz und dem Kyoto-Ziel zu reden ist lächerlich, wenn der Bund dies nicht einmal bei seinen eigenen Gesellschaften und Gebäuden beherzigt“, so die Gemeinderätin der Neusiedler Grünen, Alexandra Fischbach.

„Angesichts der steigenden Gaspreise ist diese Entscheidung für uns absolut absurd. Der Bundesregierung sind Faktoren wie Umweltfolgekosten oder heimische Wertschöpfung anscheinend völlig egal. Anders ist diese Entscheidung für einen Gasanschluss nicht zu erklären“, so Fischbach abschließend.

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